Der Peterhof, Peterstraße Nr. 1, Kapelle, Nord- und Ostwand.
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1960 am Tag der Heiligen Dreifaltigkeit, dank der Unterstützung und
Bemühung des Ökumenischen Kreises, übergab die Universität
Freiburg die Peterhof-Kapelle an die russische und rumänische Gemeinde.
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Der Peterhof, Peterstraße Nr. 1.
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Heiligkreuzkapelle ist ein inneren Raum des Peterhofes, der ist ein von
der altesten Universitätsgebeuden. Ursprünglich gehörte
sie zum Gebäudekomplex des sich im Schwarzwald befindenden Klosters
St. Peter.
Der Peterhof entstand durch Baumaßnahmen, die 1492, 1585 bis 1587,
1731 und 1765 durchgeführt wurden. Durch die barocken Fensterumrahmungen
und Portale war der Eindruck im wesentlichen ein barocker.
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Der Peterhof, Peterstraße Nr. 1, Kapelle, Nordwand.
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Die Kapelle des Peterhofes, dieses ehemaligen Stadt-und Absteigequartiers
der Äbte von St. Peter, ist den meisten Einheimischen ganz unbekannt
geblieben, — gegen Ende des 16. Jahrhunderts entstanden, ist sie
das Werk eines namentlich verschollenen, mit den handwerklichen Dingen
fein und verständig vertrauten Baumeisters und zeigt in der Formenmischung
spätgotischer Überlieferung und einfach begriffener Renaissance
ein eigenwilliges Gepräge.
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Der Gebeudenkomplex wurde um 1587 gebaut, und obwohl wurde er im Jahre
1731 ein Umbau vorgenommen, die innere Einrichtung der Kapelle blieb jedoch
erhalten, ein seltenes Beispiel des Manierismus (7,
17), der Übergangsphase von der Renaissance zum Barock. |
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Der Peterhof, Peterstraße Nr. 1, Eingangstüre von der Peterstraße. |
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Der Peterhof, Peterstraße Nr. 1. Kartusche am Treppenturm, Hofseite. |
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Der Peterhof, Peterstraße Nr. 1, Wappen des Abtes Ulrich Bürgi
über der Toreinfahrt an der Peterstraße mit der Jahreszahl
1731. |
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Der Peterhof, Peterstraße Nr. 1, Kartusche an der äußeren
Südwand der Kapelle. |
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Die Peterhofgasse, Beispiel einer der verschlafenen, kleinen, mit den
Hinterhöfen und Gärten einst an die Stadtmauer angelehnten Straßen.
Hier wohnte der sogenannte „kleine Mann", der unbekannte Werktätige,
der vom Reichtum der Stadt stets zuletzt, von ihrer Not stets zuerst erntete,
ohne dessen seit 1120 unermüdlich mitschaffende Arbeit der Hände
jedoch Freiburg niemals geworden wäre, was es in der Zeiten Wechselbild
darstellt. |
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Der Peterhof, Peterstraße Nr. 1, Vorplatz und Treppenhaus. |
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Um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert erbauten sich die Jesuiten, verdiente
Förderer des hiesigen Schulwesens, Kirche und Kolleg, den gesamten
Baukörper mit der schweren, barocken Fassade und dem anschließenden
schlichten Trakt glücklich einfügend in die Biegung der lange
ihren mittelalterlichen Charakter bewahrenden Bertholdstraße, die
vom früheren Lehenertor abgeschlossen wurde. Der wohlbedachte Ausschnitt
der Dächer, aus denen der Turm des Münsters wunderbar aufragt,
beweist das überlegene Stilgefühl einer Zeit, die nicht aus
„gemachtem", sondern gewachsenem Kulturwillen heraus lebte. (Aufnahme
aus den sechziger Jahren.) |
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Im Januar 1945 war kaum ein Durchkommen durch die Bertoldstraße.
Die Bilder zeigen die Situation zwischen der Niemensstraße und dem
Bertoldsbrunnen. |
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Die Bertoldstraße zwischen Bertoldsbrunnen und Alte Universität
Ende 1944/Anfang 1945. Links ist das Kleiderhaus Müller zu sehen,
ferner die Ruinen des Cafes Biriinger und des Hotels »Zum Hirschen«, rechts
der Eingang zum Bursengang. |
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Die Bertoldstraße zwischen Universitätsstraße und Rotteckring
zu Beginn des Jahres 1945. Links unten vor dem Stadttheater ist die Ruine
der Löwenbräuhalle zu erkennen. |
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Bis auf wesentliche Teile der Fassade und die schmuckvollen Barockportale
zerstört wurde auch der Peterhof. |
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So sah es nach dem Fliegerangriff an der Ecke des Peterhofes zur Niemensstraße
aus. Tröstlich das Licht, das die wiederhergestellte Gaslaterne aus
der intakt gebliebenen Leitung gespendet haben mag. |
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Blick von der Peterhofgasse auf den erheblich beschädigten Nordflügel
des Kollegiengebäudes I der Universität. Links ist die ruinöse
Fassade des Peterhofes zu sehen. |
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Die Heiligkreuzkapelle im Peterhof mit den durch den Luftdruck hervorgerufenen
Beschädigungen. Die alte schwere Eisentüre hielt dem Feuersturm
stand, der das übrige Gebäude zerstörte. |
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1950 begann der Wiederaufbau der Jesuiten-(Universitäts-) kirche,
kurz danach der der Alten Universität und des Peterhofes. Der Peterhof
ist rechts im Bild noch mit einem Notdach versehen zu erkennen. Davor
die Krümmung der Niemensstraße. |
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Gegenüber dem dekorativen Korbgitter des Peterhofes der behelfsmäßig
wiederhergestellte städtische Zapfenhof, in dem die Lebensmittelhandlung
Gleitsmann eine Bleibe gefunden hatte. |
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Ein Barockaussehen wurde beim Wiederaufbau zu Beginn der fünfziger
Jahre auch wiederhergestellt. Erhalten blieben der Renaissance—
Treppenturm und vor allen Dingen die kunsthistorisch wertvolle Heiligkreuzkapelle,
1586 bis 1587 im Stil des Manierismus erbaut.
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An der Westseite der Peterstraße wurde anstelle des städtischen
Zapfenhofes und der Bürgerhäuser 1957 bis 1961 nach den Plänen
des Karlsruher Professors O. W. Schweizer das Kollegiengebäude II
der Universität errichtet.
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1960 bei der Übergabe der Heiligkreuzkapelle an die Orthodoxen wandte
sich der bekannte katholische Theologe, Dekan der Fakultät für
katholische Theologie, Bernhard Welte mit den folgenden Worten an die
Versammelten: „Die Universität hat diese ehemalige Kapelle der Mönche
von St. Peter wie eine Gnade erhalten und gibt sie gerne den orthodoxen
Gemeinden weiter“.
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Mit Hilfe einer Spende der Evangelischen Kirche wurden die Ikonostase
und das Kirchengerät angeschafft; zwischen 1960 und 1964 fertigte
die rumänische Malerin Corina Sombart (†1970) die Ikonen der Ikonostase
an.
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